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Zukunft der Sportvereine

Rund 120 Gäste konnte Fritz Güntzler am 5. April 2016 bei seiner mittlerweile 7. Veranstaltung aus der Reihe „Fritz im Dialog“ begrüßen. Dem fachkundigen Publikum aus vielen Ehrenämtlern aus verschiedensten Sportvereinen stand ein hochkarätiges Podium zur Verfügung. Neben dem sportpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und vielfachem Deutschen Meister und Europameister am Reck, Herrn Eberhard Gienger, MdB, standen der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes, Reinhard Rawe, Ekkehard Loest vom TV Jahn Duderstadt und Klaus Breitenbach, sportlicher Leiter des JFV Rhume-Oder, Rede und Antwort.

Gienger stellte in seinem Impulsreferat heraus, welch wichtige gesellschaftliche Funktion die Sportvereine erfüllten und betonte zudem die große Bedeutung der körperlichen Fitness für Körper und Geist. Das von Ehrenämtlern in der Bundesrepublik erarbeitete wirtschaftliche Produkt würde rund 50 Mrd. € ausmachen. Im Vergleich zum gesamten Bundeshaushalt von 300 Mrd. € ein erheblicher Beitrag. Ein wichtiger Schritt für die ehrenamtlich Tätigen war 2013 das Ehrenamtsstärkungsgesetz. Gienger ist aber der Meinung, dass auch in Zukunft noch weit mehr für die weitere Stärkung des ehrenamtlichen Engagements getan werden müsse.

Die Diskutanten waren sich darüber einig, dass die Elternarbeit, vor allem im Bereich des Jugend- und Kindersports, äußerst wichtig sei. Dort wo diese mit unterstützten, würde es laufen, so Ekkehard Löst. Schwierig werde es vor allem ab dem Alter von 13-14 Jahren. Die Spieler brächen weg und das Engagement auch. Klaus Breitenbach hob hervor, dass man heutzutage nicht mehr sein Leben lang in einem Verein Mitglied sei, sondern dass es leider gang und gebe sei, zu kündigen, wenn man nicht mehr im Verein aktiv sei. Die passive Mitgliedschaft sei enorm zurückgegangen. Reinhard Rawe ging weiterhin auf die Ausdifferenzierung im Sport ein. Heute gebe es ein Vielfaches mehr an Sportarten, die auch alle organisiert seien. Beispielsweise gebe es in Niedersachsen derzeit 59 Landesfachverbände. Zudem sei es ganz natürlich, dass es heute weit weniger Kinder und Jugendliche gebe, die aktiv in Vereinen Sport betrieben, schon allein aufgrund des starken Rückgangs der Geburten seit den 60er Jahren. Man müsse in den Sportvereinen daher aktiv das Potential der Senioren umwerben. Es wurde zudem die Frage erörtert, ob sich in Zukunft nur noch große Vereine halten könnten und ob sich kleinere zwangsläufig zusammenschließen müssten. Hier wurden tolle Beispiele genannt, dass Zusammenschlüsse jedoch auch große Chancen bieten könnten. Klaus Breitenbach erörterte die Organisation seines Vereins Rhume-Oder und weitere funktionierende Vereinsfusionen wurden aus dem Publikum dargestellt.

Abschließend wurde festgehalten, dass die Sportvereine sich in Zukunft flexibel aufstellen und kreativ bei Problemlösungen sein sollten. Der traditionelle Sportverein hat also eine Zukunft. Vor allem, wenn seine Bedeutung für die Gesellschaft auch von dieser geschätzt wird und alle aktiv daran mitarbeiten, dass es Sportvereine auch noch in den kommenden Jahrzehnten geben wird.

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