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JSO- und Knabenchor-Leiter erhalten keine Entlastungsstunden

Der Chorleiter des Göttinger Knabenchors und der Leiter des Göttinger Jugend-Sinfonie-Orchesters werden auch zukünftig keine Entlastungsstunden für ihre Tätigkeiten für die beiden Einrichtungen durch das Niedersächsische Kultusministerium erhalten. Dies wurde dem Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler (CDU) in dieser Woche nach einer schriftlichen Anfrage an die niedersächsische Kultusministerin Julia Hamburg durch das Ministerium mitgeteilt.

„Ich hatte die Ministerin gebeten, die Entscheidung zu den Entlastungsstunden nochmals zu überdenken. Doch das Ministerium bleibt bei seiner Haltung. Ich halte diese Entscheidung des Ministeriums für einen großen Fehler“, so Güntzler. „Auf meiner Sommertour in diesem Jahr war ich selbst zu Besuch beim Göttinger Knabenchor. Neben der musikalischen Erziehung der Kinder und Jugendlichen, wird in den beiden musikalischen Institutionen auch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen. Auch Kinder, die nicht selbst durch ihr Umfeld oder ihre Familie an musikalische Erziehung herangeführt werden, werden durch AGs in Grundschulen angesprochen und gefördert und finden so ihren Weg in den Chor. Die beiden Leiter haben einen riesengroßen Anteil an der Bedeutung der beiden Einrichtungen. Sie opfern einen Großteil ihrer Freizeit. Dieses Engagement könnte jetzt auf der Kippe stehen“, erläutert der Abgeordnete.

Hintergrund:
Der Leiter des Jugend-Sinfonie-Orchesters und der Leiter des Göttinger Knabenchores sind beide verbeamtete Lehrer am Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium. Um die für den Betrieb des Jugend-Sinfonie-Orchesters und des Knabenchors notwendigen wöchentlichen Proben sowie die intensiven zusätzlichen Probetage und Wochenenden neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit als Lehrkräfte am OHG anbieten zu können, wurden den Leitungen seit 2011 bzw. 2012 per Erlass sogenannte Entlastungsstunden gewährt. Ohne vorherige Ankündigung wurden diese Entlastungsstunden rückwirkend zum Schuljahr 2023/2024 ersatzlos gestrichen. In der Folge ist die Existenz der beiden renommierten Ensembles, die regelmäßig Proben und Auftritte mit weiteren hochkarätigen Göttinger Institutionen wie dem Göttinger Symphonieorchester, den Händelfestspielen oder der Johannis-Kantorei haben, akut gefährdet.