„Jetzt ist genau das eingetreten, wovor ich die Göttinger Stadtverwaltung schon immer gewarnt hatte. Die Fördermittel für den Umbau des Otfried-Müller-Hauses wurden gestrichen, die Perspektive für das Junge Theater Göttingen in das Gebäude zurückzuziehen, wird immer kleiner. Der Verlust der Fördermittel für das OMH ist ein Versagen der Göttinger Stadtverwaltung auf ganzer Linie“, so der Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler (CDU) zum Verlust der Fördermittel für den Umbau des Otfried-Müller-Hauses (OMH).
Im November 2016 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages 3 Millionen Euro Zuschuss für die Sanierung aus den Haushaltsmitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, auf Initiative von Thomas Oppermann (SPD) und ihm, bereitgestellt.
Immer wieder hatte Güntzler die Stadt Göttingen aufgefordert, endlich in die konkreten Planungen einzusteigen. Zuletzt im März vor einem Jahr. Güntzler warnte damals bereits, dass bei weiteren Verzögerungen beim Umbau des OMH mit einem Verlust der Bundesförderung gerechnet werden könnte.
Güntzler sah die Problematik auch darin, dass das Nutzungskonzept, das der Fördermittelzusage zugrunde lag, nicht mehr passte. Dieses sah wieder eine gemeinsame Nutzung des Otfried-Müller-Hauses durch das Junge Theater (JT) und das Kommunikations- und Aktionszentrum (KAZ) vor.
„Kulturdezernentin Anja Krause scheint mir naiv, wenn sie glaubt, nach dem Verlust der Fördermittel in Höhe von 3 Millionen Euro andere Fördertöpfe anzapfen zu können. Und ich verstehe die Untätigkeit der Stadtverwaltung einfach nicht. Die Kosten für die Sanierung des OMH steigen und steigen. Von ursprünglich 6 Mio. EUR ist man nun bei 25 Millionen Euro. Und die Möglichkeiten der Göttinger Stadtverwaltung, den Umbau aus eigener Kraft zu stemmen, sinken und sinken. Ich hoffe nicht, dass dieses Spiel auf Zeit von der Verwaltung beabsichtigt war, um die Sanierung des OMH ganz auf Eis zu legen“, so der Bundestagsabgeordnete.
„Nach der Kostenexplosion bei der Stadthalle Göttingen nun das nächste Desaster. Hier werden Millionen in den Sand gesetzt. Auch was das Stadtmuseum und die Sanierung des Deutschen Theaters angeht, erleben wir auch nur Stückwerk und keine konkrete Planungen. Wer trägt hier eigentlich die politische Verantwortung?“, so Güntzler weiter. „Sehr bedauerlich, dass die Niedersächsische Kommunalverfassung keinen Untersuchungsausschuss möglich macht. Die Öffentlichkeit braucht endlich Aufklärung und Antworten auf die offenen Fragen.“